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TTC Eggenfelden

Der TTC Eggenfelden feiert Geburtstag

Tischtennisclub blickt auf wechselvolle Geschichte zurück – In der Chronik geblättert

Der TTC Eggenfelden feiert Geburtstag. Mit 75 Jahren gehört der Traditionsverein aus Eggenfelden zu den ältesten Tischtennisvereinen in ganz Bayern. Heute, vor fast auf den Tag genau 75 Jahren machten sich einige „tischtennisbegeisterte Damen und Herren“ daran diesen faszinierenden Sport auch in Eggenfelden heimisch zu machen. So kam es dann am 24. Mai 1934 zur Gründung des Tischtennisclubs Eggenfelden unter der Leitung von Zahnarzt Dr. Hans Steiger. Schnell stieg der TTC zu den besten Vereinen des damaligen Inn-Chiemgau-Kreises auf. Leider musste jedoch der Spielbetrieb aufgrund des Arbeits- und Militärdienstes und in Anbetracht des bevorstehenden 2. Weltkrieges eingestellt werden. Kaum waren die Wirren des Krieges vorbei, nahmen am 15. März 1946 die Eggenfeldener nach ausdrücklicher Genehmigung der Militärregierung den Trainingsbetrieb wieder auf. Neuer Vorstand wurde Ludwig Jaizay.

Und bereits im Jahre 1947 stellte sich der erste große Erfolg ein, als man die oberbayerische Pokalmeisterschaft eroberte. Schnell landete die erste Mannschaft in der damaligen Landesliga, die dann 1948 zur Oberliga wurde. „Es war ein harter Schlag für uns als wir aus finanziellen Gründen sowohl unsere erste als auch die zweite Mannschaft vom Spielbetrieb zurückziehen mussten“, bedauert heute noch Jakob Perl, ein Spieler der Oberligamannschaft. 1949 erhielt der TTC am alten Sportplatz die Möglichkeit in einer Baracke zu trainieren. Inge Mylius (Luger), Eggenfeldens damals beste Spielerin erinnert sich gerne an diese Zeit: „Auch wenn wir im Winter in unserer kalten Halle froren, das Training machte uns allen Riesenspaß. Aufwärmen konnten wir uns im Nebenraum an einem kleinen Holzofen“ . Und schon ging es wieder bergauf und Spieler wie Martha Maier, Rudolf Seiß, Jakob Perl und Helmut Steiger waren in aller Munde. Im Jahre 1950 wurden sowohl die Damen als auch die Herren oberbayerischer Mannschaftsmeister. In der Folgezeit ging es für den TTC sowohl auf Turnieren als auch in der Verbandsrunde stetig aufwärts. Per Bahn und manchmal auch mit Privatautos reiste man zu den Turnieren an. Doch 1958 kam zum zweiten Mal das Aus für den TTC Eggenfelden. In der Chronik ist zu lesen: „Der so erfolgreiche TTC Eggenfelden… wurde zu Grabe getragen.“ Grund für das zwischenzeitliche Aus war das Fehlen eines Spiellokals. Der Verein bestand jedoch die ganze unter Vorstand Hans Kreck weiter, am Spielbetrieb wurde nicht teilgenommen. Günther Bugl ist es zu verdanken, dass im Jahre 1966 in Eggenfelden im Rahmen einer Tischtennisabteilung in der Kolpingfamilie wieder Tischtennis gespielt wird. Schon ein Jahr später, 1967, werden die Weichen für einen Neuanfang des TTC Eggenfelden gestellt, 1968 wird der Spielbetrieb unter dem Vorstand Dr. Helmut Steiger wieder aufgenommen. Es kommt zur Bildung einer Sportgemeinschaft Kolping/TTC Eggenfelden. Im Jahre 1972 fusionieren Kolping und TTC unter dem Namen TTC Eggenfelden. Corbinian Hatzl und ab 1974 Peter Röke leiten nun die Geschicke des Vereins. Wie in den Anfangsjahren wird auch in dieser Zeit großes Augenmerk auf die Jugendarbeit gelegt. Sowohl bei den Mädchen als auch bei den Jungen regnet es Topplatzierungen in Niederbayern. Erfreulich, dass auch die Damen wieder mitmischen und mit einem Team an den Start gehen. Bei der ersten Herrenmannschaft klappt es in der Saison 1980/81 mit dem Aufstieg in die erste Bezirksliga. „Wir hatten nach vielen erfolglosen Aufstiegsversuchen schon nicht mehr an den Erfolg geglaubt“ weiß Jürgen Beyer, ein Mitglied der damaligen Meistermannschaft und heute noch aktiver Spieler, zu berichten. Viele erfolgreiche Spieler aus diese Zeit wie Wolfgang Mylius, Evi Herrmann, Anita Ettinger und auch Walter Wimmer sind bis heute dem Verein treu geblieben und leisten wertvolle ehrenamtliche Arbeit.

Zum 50-jährigen Vereinsjubiläum 1984 zeigen unter anderem die Weltklassespieler Dragutin Surbek und Milan Orlowski ihr Können und auch komödiantisches Talent in der Dreifachturnhalle.

In den kommenden Jahren erlebt die erste Herrenmannschaft ein Wechselbad der Gefühle vom Abstieg bis Aufstieg, das 1990/91 mit dem Rückzug in die zweite Bezirksliga endet. Karin Urlberger schafft es als bayerische Minimeisterin bis zu den Deutschen Meisterschaften. Von 1984 an leitet nun Josef Henghuber neun Jahre lang die Geschicke des Vereins.

Zu erwähnen natürlich wieder die ausgezeichnete Jugendarbeit, die sich mit dem Sieg im Bezirkspokalwettbewerb 1986 dokumentieren lässt. In diesem Jahr zeigt Chinas Tischtennisnationalmannschaft gegen eine europäische Auswahl vor 750 Zuschauern ihr Können.

Schon jeher war der TTC Eggenfelden auch ein Ort der Gemeinschaft und Geselligkeit. Vereinsausflüge, Sommerfeste und viele andere gemeinsame Aktivitäten fördern bis heute das Vereinsleben.

Im Jahre 1993 übernimmt Günther Bugl das Amt des 1. Vorsitzenden und gibt im Jahre 1998 das Zepter an Walter Wimmer ab, der bis heute an der Spitze des Vereines steht. Beinahe als Einstandsgeschenk werden alle vier Herrenmannschaften in der Saison 1989/99 Meister in ihren Spielklassen. In den kommenden Jahren machen sowohl die erste Mannschaft als auch die Jugend auf sich aufmerksam.. Zur 100-Jahrfeier der Stadt Eggenfelden 2002 wartete der TTC Eggenfelden mit einem hochkarätigen Leckerbissen auf. Tischtennislegende Jan-Ove Waldner, Jean- Michel Saive Jörgen Persson und andere Stars des internationalen Tischtennis gaben beim „Enzborn-Cup“ ihre Visitenkarte in der Eggenfeldener Dreifachturnhalle ab. Die Verantwortlichen des TTC machten dieses Sportereignis zu einem unvergesslichen Highlight für die zahlreich erschienen Zuschauer.

Während die Herren 2003/04 in die Landesliga aufsteigen, spielt die Jugend sogar in der Bayernliga. Gleichzeitig wird die Erste bei der Sportlerwahl des RA von den Lesern zur Mannschaft des Jahres gewählt. Fast noch höher einzuschätzen ist die Wahl des TTC Eggenfelden zum Verein des Jahres durch die Stadt Eggenfelden. Zum 70-jährigen Vereinsjubiläum bietet der TTC an einem Tag des Tischtennis allen die Möglichkeit, diesen tollen Sport kennen zu lernen. Anfänger, Eggenfeldener Tischtennislegenden sowie die aktuelle Landesligamannschaf gaben ihr Stelldichein. Weiter aufwärts geht es mit der Jugend beim TTC. Christian Lauber und Sebastian Deutsch stehen an der Spitze des niederbayerischen Jugendtischtennis, Sebastian Deutsch wird sogar Dritter bei den Bayerischen Meisterschaften im Doppel. Doch wie schon zweimal vorher in der Vereinsgeschichte folgen auf Hochs auch immer wieder kleine Tiefs. Aus beruflichen Gründen verlassen einige Leistungsträger den TTC und die Erste muss aus der Landesliga zurückziehen. Dafür behauptete sich die Jugend ausgezeichnet in der Bezirksliga. Und genau das hat sich der TTC ja an die Fahne geheftet. Förderung der Jugend und gleichzeitig verantwortungsbewusste, kontinuierliche Anleitung sowohl in sportlicher, als auch in gesellschaftlicher Beziehung.

Damit die Jugend auch weiterhin diesen faszinierenden Sport ausübt, kommt das Tischtennismobil des Deutschen Tischtennisverbandes am 24.05.09 nach Eggenfelden, wo sportinteressierte Kinder und Jugendliche die schnellste Ballsportart der Welt kennen lernen können. Es macht Halt in der Dreifachturnhalle (Halle vier) im Eggenfeldener Sportzentrum von 11:00 Uhr – 17:00 Uhr.

23. Mai 2009, Walter Wimmer